Ein Historisches Juwel

Kammerlichtspiele Glauchau

Geschichte & Architektur

Die 1925 erbauten Kammerlichtspiele sind ein bemerkenswertes Beispiel der Art-Déco-Architektur in der damaligen Scherbergstraße (heute Otto-Schimmel-Straße 6) in Glauchau. Die Chemnitzer Architekten Walter Naumann und Bruno Kalitzki entwarfen das denkmalgeschützte Gebäude mit seinen charakteristischen Bleiglasfenstern. Bauherren und Geschäftspartner waren Erich August und Paul Hanke, die im Sommer 1925 die Baugenehmigung erhielten. Am 2. November 1925 wurde das Kino feierlich eröffnet.

Ausstattung & Kapazität

Bei der Eröffnung verfügte das Theater über 800 Sitzplätze. Die Fassade war schlicht in Grau gehalten und mit großen goldenen Buchstaben beschriftet. Das großzügige Foyer beeindruckte durch seine grüne Gestaltung. Zwei Kassen sorgten für einen reibungslosen Kartenverkauf, für auswärtige Besucher stand ein Fahrradkeller zur Verfügung. Der Theatersaal selbst wurde als „Meisterwerk der Raumkunst und Ausstattung“ beschrieben. Ein Rang überdachte den Saal etwa zur Hälfte und bot von jedem Platz aus eine hervorragende Sicht.

Betrieb & Nutzung

Bis 1994 wurden die Kammerlichtspiele als Kino betrieben. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Umbaumaßnahmen durchgeführt, u.a. die Umstellung auf Totalvision und der Einbau einer größeren Bühne für vielfältige Nutzungen. Nach der Schließung als reguläres Kino 1994 wurde im Bereich des ehemaligen Parketts kurzzeitig ein separater Zuschauerraum eingerichtet, während das ehemalige Parkett zeitweise als Diskothek genutzt wurde.